Themenbereich Rechtsextremismus
Der Rechtsextremismus zielt auf die Überwindung der demokratischen Gesellschaft und des demokratischen Verfassungsstaates. Er versteht sich als revolutionäre Kraft und kämpft mit den Mitteln der Moderne für eine überkommene Gesellschaftsidee des vorvorherigen Jahrhunderts. Er ist ein Einstellungsmuster, dessen verbindendes Kennzeichen Ungleichwertigkeitsvorstellungen darstellen. Diese äußern sich im politischen Bereich in der Affinität zu diktatorischen Regierungsformen, chauvinistischen Einstellungen und einer Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus. Im sozialen Bereich sind sie gekennzeichnet durch antisemitische, fremdenfeindliche und sozial-darwinistische Einstellungen. Rechtsextremistische Ideologien stehen damit in einem fundamentalen Widerspruch zu zentralen und universellen Werten des Grundgesetzes, das die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Trotz zahlreicher Bezüge zum Nationalsozialismus ist der Rechtsextremismus doch auch ein Phänomen der modernen Gesellschaft. Heutige Erscheinungsformen des Rechtsextremismus innerhalb der Gesellschaft sind vielfältig. Umso notwendiger erscheint es daher, Betroffenen eine professionelle, bedarfsgerechte und individuelle Beratungslandschaft zur Verfügung zu stellen.
Entsprechend seiner ersten Struktursäule agiert das Landesdemokratiezentrum als Koordinationsstelle und zuverlässiger Ansprechpartner für ein vielfältiges Netzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein. Neben der Förderung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und dem Landesprogramm zur Demokratieförderung und Rechtsextremismusbekämpfung in Schleswig Holstein stellt das LDZ durch die Organisation von regelmäßigen Vernetzungstreffen den Austausch, regelmäßige Kommunikation und Qualifizierung innerhalb des Netzwerks sicher.
Wer berät und hilft gegen Rechtsextremismus vor Ort?
Regionale Beratungsteams Flensburg, Kiel, Itzehoe, Lübeck
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen in Schleswig-Holstein helfen Menschen, die sich aufgrund von rechtsextremen, rassistischen oder antisemitischen Vorfällen verunsichert, beeinträchtigt oder bedroht fühlen oder die Verantwortung spüren, handeln zu müssen.
Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V. (zebra e.V.)
Der Träger zebra e.V. berät Betroffene, Angehörige und Zeug_innen nach rassistischen, antisemitischen und anderen rechtsmotivierten Angriffen. Dazu gehören unter anderem gezielte Sachbeschädigungen, Bedrohungen (auch digital), Nötigungen und tätliche Angriffe.
KAST e.V.
KAST e.V. bietet Unterstützung beim Ausstieg und der Distanzierung aus der rechtsextremen Szene. Die Unterstützung richtet sich an Menschen, die sich für ein Leben frei von Gewalt und menschenverachtenden Ideologien entschieden haben.